Ich bin zum Gespräch verabredet mit der lyrischen Sopranistin Monika Hügel. Wir treffen uns in der Brüderstraße in Kaiserslautern, wo sie einen Raum für Gesangsunterricht angemietet hat. Sie setzt sich ans Klavier und los geht´s mit einem lockeren Talk mit Gesang.
Wir kennen uns aus dem Pfalztheater. Dort war sie von 2012 bis 2023 festes Ensemblemitglied. Darüber hinaus gastierte sie am Staatstheater Augsburg, am Mainfrankentheater Würzburg, am Landestheater Coburg, am Theater Hof und am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken.
Monika Hügel absolvierte ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Sie ist vielseitig und ihr Repertoire umfasst zahlreiche Partien aus Oper, Operette und Musical. Auch im Konzertfach ist Monika Hügel eine gefragte Künstlerin. Dabei arbeitete die Sopranistin mit namhaften Dirigenten sowie Regisseurinnen und Regisseuren. „Nach dem Studium war ich fast durchgängig in Festengagements an Theatern“, berichtet sie. Nach dem Wechsel des Führungsteams in Kaiserslautern wurde ihr Vertrag nicht verlängert und so kam der Gedanke, noch einmal etwas anders zu machen. „In dieser Branche liegen die Jobs auch nicht auf der Straße. Nach der Pandemie arbeiten Theater auch mit weniger Gastengagements. Durch die Tariferhöhungen werden die festen Ensemblemitglieder stärker beschäftigt. Trotz allem bin ich inzwischen in Produktionen eingesprungen, einmal davon direkt beim ehemaligen Arbeitgeber Pfalztheater.“
Da die Sängerin auch den pädagogischen Zug mitstudiert hat, wäre es aus ihrer Sicht nun auch an der Zeit, diesen zu nutzen. „Schon während meines Studiums und in der freischaffenden Zeit zwischen zwei Engagements habe ich an der Musikschule unterrichtet. Danach bin ich von einer Produktion in die nächste und hatte einfach keine Zeit mehr für Gesangsunterricht. Das hat sich jetzt geändert und so habe ich mich informiert, was es hier in Kaiserslautern an Möglichkeiten gibt. Und die erste Musikschule, auf die ich gestoßen bin, hat auch gleich gematcht“, erzählt sie freudig. „Die Inhaberin war total unkompliziert und aus dem anfänglichen Ausprobieren wurden schnell regelmäßige Gesangsstunden. Inzwischen habe ich eigene Räumlichkeiten in der Innenstadt angemietet und gebe auch Privatunterricht.“
Ab 16 Jahren unterrichtet sie im klassischen Gesang. Individuell auf Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt, beinhaltet der Unterricht Atem- und Gesangstechnik, musikalische Interpretation und Bühnenpräsenz. „Ich möchte Menschen helfen, ihre stimmlichen Fähigkeiten zu entwickeln und ihr Potenzial auszuschöpfen. Ich unterstütze auch bei Vorbereitungen für Aufnahme- oder Abschlussprüfungen oder für ein Vorsingen bei Agenturen, Theatern und Konzertveranstaltern. Sie kennt diese einzelnen Schritte aus eigener Erfahrung und weiß, worauf es ankommt.
„Als erfahrene Stimmbildnerin unterstütze ich Chöre und Gesangsensembles dabei, ihre Klangqualität zu verbessern, stimmliche Herausforderungen zu meistern und ein harmonisches Ensemble zu bilden. Ich biete Unterricht in Kleingruppen während der Chorproben an, der sich auf Atem- und Gesangstechnik sowie spezifische Anforderungen des geplanten Konzertprogramms konzentriert.“
Und da sind wir im Gespräch auch schon beim nächsten Chorprojekt: Felix Mendelssohn Bartholdy - 2. Sinfonie "Lobgesang" op. 52 steht am 15. Juni, um 19 Uhr, in der Kirche St. Martin, Niederkirchen bei Deidesheim und am 16. Juni, um 17 Uhr, im Audimax der RPTU Kaiserslautern auf dem Programm, wenn Monika Hügel mit dem Klassischen Chor der RPTU Kaiserslautern, Kammerphilharmonie Karlsruhe, unter der Leitung von Maximilian Rajczyk singt. Mit dem Untertitel „Lobgesang“ bezeichnete Felix Mendelssohn Bartholdy sein 70-minütiges Werk für Orchester, Chor und Solo, das er als Auftragskomposition zum 400. Jubiläum der Buchdruckerkunst Gutenbergs für die Stadt Leipzig verfasste. Zwei Konzerte mit berührenden geistlich-poetischen Texten und ergreifender romantischer Orchestermusik. Weitere Informationen und Karten zum Konzert gibt es hier.
Informationen über Monika Hügel
Fotos: Petra Rödler
Gemeinfrei: Felix Mendelssohn Bartholdy
2. Juni 2024