Das Saarpolygon auf der Bergehalde Duhamel bei Ensdorf steht als Denkmal für den Kohlebergbau. Im August 2024 wird es zum Schauplatz der ersten Opernfestspiele.
Mit Mozarts „Zauberflöte“ geht man an den Start. Sie erreicht wie keine andere Oper durch ihre Popularität die Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status. Die Kulisse ist atemberaubend. Wenn es dunkel wird, entfaltet der Ort seine Magie. Und jetzt könnte es auch für das Publikum magisch werden. Das wird es auch stellenweise, aber nicht durchgehend. Die Sängerinnen und Sänger sind teilweise schwer zu verstehen. Wer die Handlung der Oper nicht kennt, wird etwas verloren sein. Die Bühne selbst ist statisch mit einer großen Treppe. Atmosphäre und Bilder sollen über Projektionen auf dem Polygon gezeigt werden. Sieht teilweise spektakulär aus, wenn auch das eine oder andere Bild nicht so recht zur Geschichte passt. Der einen oder anderen Projektion gelingt es, das Geschehen auf der Bühne toll in Szene zu setzen.
Wer bereits viele Zauberflöten gesehen hat, wird etwas enttäuscht sein von der Inszenierung. Das hätte man besser machen können, zumal einige Akteure vor der Bühne teilweise im Dunkeln agieren. Und auch auf der Bühne läuft so mancher aus dem Lichtkegel. Die Kostüme glitzen und funkeln, aber das Rascheln ist bis in die oberen Reihen über die Mikrophone zu hören.
Dass neben der Bühne die Akteure kurz vor der Vorstellung sichtbar mit Bussen auf das Gelände hochgefahren werden, irritiert und nimmt dem Ganzen etwas den Zauber. Wenn dann noch Leute rauchend neben dem Geschehen am sichtbaren Stromkasten vorbeilaufen, trägt es nicht zur Konzentration auf die Bühne bei, die bei manchen Plätzen schon weit weg ist. Wer Fan von Events und großartigen Bildern ist, wird auf seine Kosten kommen.
Resümee: Alleine der "Aufkeber" Opernfestspiele genügt nicht. Ein erster Anfang für Opernfestspiele, denn zu einem solch betiteltem Event gehört neben einer tollen Show auch ein Wohlfühlfaktor. Da lässt das Catering an der Basisstation etwas zu wünschen übrig, da es nur erhältlich ist, wenn man es im Voraus gleich dazu bucht. Und oben entstehen Schlangen, weil nur ein Getränkestand geöffnet war. Aber vielleicht wird das ja mit der Erfahrung an den kommenden Spieltagen noch verbessert.
Fotos: Petra Rödler
16.8.2024