Mariza 01Zur Eröffnung der Spielzeit im Großen Haus feierte das Publikum die Premiere der „Gräfin Mariza“. Die Operette mit viel ungarischem Kolorit und temperamentvollen Klängen ist dank des handwerklichen Könnens von Regisseur Andreas Wiedermann und dem grandiosen Ensemble auf der Bühne sowie der Pfalzphilharmonie im Orchestergraben großes Unterhaltungstheater.

Eine schönere Eröffnungspremiere hätte sich das fast voll besetzte Große Haus des Pfalztheaters nach der Sanierung der Bühne, des Zuschauerraumes und der Foyers nicht wünschen können. Kálmáns Operette überzeugte das Publikum mit einer frischen, schwungvollen und humorvollen Inszenierung, die musikalisch wie gesanglich ein Genuss ist, aber auch szenisch kurzweilig unterhält. Vor 100 Jahren, als Mariza 1924 erstmals aufgeführt wurde, wollten die Menschen mit Feiern die politisch schwierige Zeit hinter sich lassen, der berühmte „Tanz auf dem Vulkan“. Das Publikum im Jahr 2024 für eine kurze Zeit aus dem herausfordernden Alltag in die heitere Welt der Operette zu entführen, ist das Ansinnen des Pfalztheaters, das dem temperamentvollen Musikwerk bestens gelingt. Auch das Bühnenbild und die Ausstattung lassen das Publikum in die Gassen von Wien, auf das Landgut der Gräfin und die Zeit der 1920er-Jahre reisen.

Mariza 02In einem Briefwechsel mit seinen Textautoren fragte Komponist Kálmán, ob sie ein Thema für eine neue Oper hätten. Die Antwort: „Ungarische Gräfin, bildschön, besitzt vier Schlösser, hypothekenfrei, viele Verehrer, ist ledig.“ Und genauso beginnen auch 100 Jahre später die Geschichte und der Hörgenuss um die reiche Gräfin (Arminia Friebe) und den verarmten Grafen Tassilo (Alexander Geller), der seine Schwester Lisa (Valerie Gels) vermögend unter die Haube bringen will. Die Liebeswirren feuern Fürst Populescu und Baron Zsupán an, gesungen von Johannes Fritsche Johannes Hubmer, die beide auch schauspielerisch mit vollem Körpereinsatz und viel Humor so was von unterhaltsam sind.

Bis alle Liebeswirren, Verwechslungen, falsche Standesdünkel und Stolz überwunden sind, tanzt, singt und spielt das Ensemble getragen von der Pfalzphilharmonie mit leidenschaftlichen Csárdásrhythmen, Wiener Walzer, ungarischem Csárdás und Modetänzen der 1920-er. Einen Theaterabend lang darf man ein Dauerschmunzeln im Gesicht haben, das nur von dem einen oder anderen Lacher unterbrochen wird.

Fotos: Pfalztheater (szenisch) Petra Rödler (Premiere)

Erschienen auch im Wochenblatt 27.12.2024

Mariza Wobla 2024 12 27

 

 

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