IMG 4148In der Stadtratssitzung am 11. März 2024 habe ich mich klar für den Erhalt des neuen Kesselhauses und des Schornsteins auf dem ehemaligen PFAFF-Areal ausgesprochen. Der Stadtrat ist mehrheitlich gefolgt und jetzt wird nochmals überprüft, ob es nicht doch einen Lösungsansatz für den Erhalt gibt.

IMG 41782020 und 2021 haben wir im Stadtrat beschlossen, wie wir mit dem Kesselhaus und dem Schornstein umgehen wollen: Erhalten!Jetzt sollten wir entscheiden, dass wir das neue Kesselhaus abtragen, weil der jetzige Zustand „projektbehindernd ist“. Dabei ist die Erhaltung im Städtebaulichen Rahmenplan und im Bebauungsplan als prägende Bausubstanz festgeschrieben. Zielvorgabe ist es dabei, die vorhandene Gebäudekubatur und die wichtigen Gliederungselemente der Fassade zu erhalten, und dadurch die Historie der Gebietsentstehung lebendig zu halten.

Ich arbeite zurzeit mit am Kulturentwicklungsplan für unsere Stadt. Ein Bestandteil dabei ist das kulturelle Gedächtnis – darin enthalten Denkmäler und die Umgehensweise mit ihnen. Zur Förderung des Bewusstseins breiter Bevölkerungskreise für die Werte der Baudenkmäler ist es wichtig, dass der identitäts-stiftende Charakter, der einem wesentlichen Teil des gebauten Erbes innewohnt, vermittelt und erkannt wird. Ja, wir können abtragen und wieder aufbauen, aber wenn wir das tun, ist das Gebäude identisch, aber nicht mehr authentisch. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bezweifele, dass diese Steine dann jemals wieder jemand aufbaut. 1:1 schließen Stadt und PEG ja schon im Vorfeld aus! Denkmäler sind Zeugnisse menschlichen Wirkens, historischer Ereignisse und Entwicklungen. Nur wenn sie in ihrer Substanz erhalten werden, können sie als authentisches, historisches Zeugnis betrachtet werden.

IMG 4179Gibt es tatsächlich keine Städtebauförderung mehr? Man könnte ein Foundraising initiieren, Spenden sammeln, oder unter anderen Vorzeichen einen Investor finden. Dazu könnte man z.B. den Bebauungsplan ändern. Auch die WVE hat sich nach Gesprächen bereiterklärt, zu versuchen, die Wände doch zu erhalten.  Ich bin mir sicher: vielen Bürgerinnen und Bürgern, ist der Erhalt dieser Gebäude wichtig, und er MUSS es auch für unser kulturelles Gedächtnis sein.

Die Planung städtischer Räume braucht einen langen Atem. Sie darf nicht durch kurzfristige ökonomische Interessen bestimmt werden!

 

Fotos: Petra Rödler

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