Lots of moments 1Ein Tanzabend der herausragenden israelisch-amerikanischen Choreographinnen Roni Chadash und Talia Beck.

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„Bist du durstig?“, fragt Tänzer Teade Abma. „Nein“, antwortet die Tänzerin Camilla Marcati. Er: „Meinst du, das Publikum ist durstig?“ Auch das verneint sie: „Es gibt draußen eine Bar!“ Dann sind sie bestimmt hungrig nach Kunst, ist seine Schlussfolgerung. Die Antwort des Publikums ist sofort ein klares Ja und nach rund 100 Minuten (inklusive Pause) ein begeisterter Applaus für diesen Tanzabend.

IMG 5368„In einem Moment, in dem alles um uns herum von schwierigen Situationen und Konflikten geprägt zu sein scheint, kann die Entscheidung, mit diesem Stück menschliche Freude und Poesie auf der Bühne zu zeigen, als klare Positionierung im Leben verstanden werden“, sagt Luisa Sancho Escanero, Tanzdirektorin des Pfalztheaters, in ihrem Vorwort. Trotz unserer Lebensumstände, unserer Grenzen, unserer Unzulänglichkeiten, trotz unserer Mängel und Defizite: „Wir alle liegen in der Gosse, aber einige von uns schauen auf die Sterne.“ (Oscar Wilde) Das bedeutet nicht, dass wir vergesslich sind: Unsere Fähigkeit, die Sterne zu betrachten, während wir in der Gosse liegen, zeugt von einem Gefühl der Hoffnung, der Widerstandskraft und der Fähigkeit zu träumen. Sie steht für den Wunsch, in die Schönheit und die unbegrenzten Möglichkeiten des kreativen Universums einzutauchen. Die Betrachtung der Sterne symbolisiert auch die Fähigkeit, in schwierigen Zeiten Trost, Inspiration und Ausdauer zu finden. Mit „Lots of Movements“ /“Take the Stage“ wollen wir genau das erreichen und unserem geliebten Kaiserslauterer Publikum diesmal ganz bewusst eine Freude machen.“

Es gelingt dem Tanzensemble auf ganz wunderbare Weise, einen Blick in die Sterne zu werfen, den Alltag hinter sich zu lassen und mit einem Lächeln im Gesicht in die Nacht zu gehen.

Zu den Stücken:

Lots of moments 2Die Ausdruckskraft des Körpers ist eng verbunden mit der Macht menschlicher Emotionen. Buchstäblich körperlich inspiriert fühlt sich Roni Chadash für ihr Stück »Lots of Movements« durch Bachs Partita Nr. 2 c-Moll: »Ich habe mich in jeden ihrer Sätze verliebt und spürte, dass ihre Noten meine Nerven direkt berühren, indem sie die Teile meines Körpers so schnell und mit einer Intelligenz bewegen, die nur der Körper erreichen kann – ohne das Zutun von Logik und Kontrolle.« Die Choreographin entwickelt daraus eine Reihe von Solos und Duos, die ganz aus der Persönlichkeit ihrer jeweiligen Interpret:innen leben.

take the stageTalia Beck widmet sich in ihrem Stück »Take the Stage« den großen menschlichen Emotionen. Sie fokussiert auf emotionale Gesten von Gefühlen wie Wut, Verletzlichkeit und Scham, versucht, diese durch die Betrachtung ihrer Details in ihrer Gesamtheit zu ergründen und der Frage nachzugehen, wie der Mensch sich von ihnen befreien kann.

 

Bis zum 10. Juli 2024 gibt es noch Aufführungen.

Fotos Premiere: Petra Rödler
Fotos Stück: De-Da Productions

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